Pressemitteilung IG Metall Filstal setzt ein starkes Zeichen für faire Tarifbindung und eine zukunftsfähige Industrie

Kundgebung gegen Tarifflucht und Deindustrialisierung am 22. November 2025 vor dem Tor 1 der WMF

Zwei Beschäftigte mit Trillerpfeife, roter Kappe und Weste beim Warnstreik in der Kfz-Tarifrunde in Nürnberg

8. Oktober 2025 8. Oktober 2025


Göppingen, 8. Oktober 2025 – Die IG Metall im Filstal warnt eindringlich vor einem schleichenden Verlust industrieller Stärke in der Region und ruft zur öffentlichen Kundgebung am 22. November 2025 von 10 bis 12 Uhr vor Tor 1 der WMF in Geislingen auf. Anlass ist die zunehmende Tarifflucht bei der WMF sowie der Stellenabbau in zahlreichen Betrieben zwischen Göppingen und Geislingen.

 „Wir erleben seit Jahren eine Deindustrialisierung im Filstal. Viele Unternehmen haben Personal abgebaut, Betriebe schließen, Insolvenzen häufen sich – und nun auch Tarifflucht bei einem Traditionsunternehmen wie WMF. Das ist ein Angriff auf die soziale Sicherheit der Beschäftigten und auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, erklärt Michael Kocken, erster Bevollmächtigter der IG Metall im Filstal.

 Die Resolution der IG Metall Delegiertenversammlung vom 30. September 2025 macht deutlich:

  • Die industrielle Substanz der Region ist gefährdet.
  • Die Tarifbindung wird systematisch untergraben.
  • Unternehmen wie Saxonia in Göppingen, Hörauf in Donzdorf, Allgaier, Neveon, Bodycote und Bayrak haben entweder geschlossen, sind insolvent oder haben massiv Personal abgebaut.
  • Die Geschäftsführung der WMF hat Gespräche mit der IG Metall abgebrochen und verweigert weitere Verhandlungen.

„Stellen- und Sozialabbau bedeuten immer auch Demokratieabbau“, heißt es in der Resolution. Die IG Metall sieht darin nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftspolitische Risiken.

Forderungen der IG Metall Filstal:

  • Erhalt der Tarifverträge in allen Betrieben der Region
  • Verbindliche Zukunftsvereinbarungen für größere Unternehmen – nach dem Vorbild von MAHLE
  • Regionale Strukturpolitik, die industrielle Arbeitsplätze sichert
  • Investitionen in Transformation und Qualifizierung, um den Wandel gerecht zu gestalten
  • Stopp der Deindustrialisierung durch politische Verantwortung und gezielte Ansiedlung neuer Industriebetriebe

Die Kundgebung am 22. November wird begleitet von Redebeiträgen der Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg Barbara Resch, Michael Kocken und Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben. Alle Beschäftigten, Bürgerinnen und Bürger sind zur Teilnahme aufgerufen.

„Gute und sichere Arbeitsplätze bedeuten Wohlstand und sozialen Zusammenhalt. Schlechte Arbeitsbedingungen führen zu gesellschaftlicher Spaltung und bedrohen auch die Innenstädte durch sinkende Kaufkraft“, so Kocken weiter.

Pressemeldung gegen Tarifflucht

Resolution der IG Metall Filstal